DIEMELSEE. Der Hilferuf meines Freundes aus dem Sauerland erreicht mich in den Morgenstunden des 30. September. Angeblich klauen Diebe die Maiskolben eines Landwirtes aus seinem Jagdrevier. Ich mache mich auf den Weg und treffe mich mit dem Beständer an besagtem Maisfeld. Auf einer Länge von 200 Metern zum Wald liegen abgerissne Maiskolben und Maisstängel, einige schon etwas älter, andere ganz frisch von der letzten Nacht. Für mich ist der Fall klar, Sauen haben sich ihren "Proviant" auf dem Weg vom Maisfeld in den Kessel mitgenommen und das seit einigen Tagen. Es hat sich eine regelrechte Maiskolbenbahn entwickelt.
Der Pächter ist skeptisch und meint, dass Sauen so etwas nicht machen, ich bin aber anderer Meinung, und so verabreden wir uns für den frühen Morgen am Waldrand, um die Sauen auf ihrem Weg in den Einstand abzupassen. Um 5 Uhr treffen wir uns und positionieren uns an den beiden Hauptwechseln. Um 6.30 Uhr zieht eine Bache mit 13 Frischlingen aus dem Maisfeld - mit Maiskolben im Gebräch - auf meinen Stand zu. Ich lasse die schwere Bache die ersten Fichten passieren und strecke zwei Frischlinge von 25 Kilo mit der 8 x 86 S. Der letzte Frischling der Rotte bleibt verdutzt stehen und der Pächter schickt ihm die 8 x 57 IS aus seinem Drilling entgegen. An diesem Morgen haben wir drei Frischlinge zu versorgen, danach geht's zur Brotzeit und einem starken Kaffee zur Gattin des Jagdfreundes.
Die Jagd lehrt uns: Nichts ist unmöglich