Keine Requisite: Rind im Kleintransporter

Donnerstag, 07. März 2019 16:08 geschrieben von  Migration
Die Baunataler Polizei fand am Dienstag ein Rind in einem Kleintransporter. Die Baunataler Polizei fand am Dienstag ein Rind in einem Kleintransporter. Foto: Polizei Kassel

MELSUNGEN. Ein kurioser Fall beschäftigt zurzeit die Autobahnpolizei Baunatal - die Beamten fanden bei einer Kontrolle ein lebendiges Rind in einem Seat Inca.

Was die hinter dem Fahrzeug fahrenden Beamten zunächst für ein Karnevalsrequisit hielten, entpuppte sich bei der sofort durchgeführten Kontrolle als echtes, lebendiges Tier. Den aus dem Werra-Meißner-Kreis stammenden Fahrer erwarten nun Verfahren wegen Verstößen gegen die tierschutzrechtlichen Transportbestimmungen sowie eine Anzeige wegen äußerst mangelhafter Ladungssicherung.

Lebendiges Rind statt Karnevalsrequisit

Wie die Polizisten der Autobahnpolizei Baunatal mitteilten, befanden sie sich am Dienstag gegen 13 Uhr auf der Bundesstraße 83 zwischen Melsungen und Malsfeld, um zur dortigen Anschlussstelle der A 7 zu fahren. Vor ihrem Streifenwagen fiel ihnen dann auf, dass sie aus der Heckscheibe eines Seat Inca heraus ein Rind anschaute.

Aufgrund der Jahreszeit gingen die Beamten von einem Karnevalsrequisit oder einem aufwändig gestalteten Kostüm aus. Mit dem Ziel die Ladungssicherung zu kontrollieren, stoppten die Beamten den Kleinlaster im Bereich der Pfieffewiesen. Dort staunten sie nicht schlecht, als beim Öffnen der Heckklappe ein lebendiges Rind rückwärts im Kleinlaster stand und sie nun wiederum anschaute.

Nach Angaben des 47-jährigen Fahrers wollte er das Rind von Waldkappel bis in die Gemeinde Malsfeld zu einem Bauernhof transportieren. Unabhängig davon, dass ein solcher Transport für ein Rind völlig ungeeignet ist, hatte der Fahrer das Tier nur mittels eines Seiles an seiner Anhängekupplung festgemacht. Somit stand das Rind mehr oder weniger frei im Fahrzeuginneren, während der Fahrer das Hinterteil des Rindes stets neben sich im Blick hatte.

Anzeige und Weitertransport

Um das Tier nicht unnötig mit einer zeitlich aufwändigen Umladung in ein geeignetes Fahrzeug zu belasten, das im Übrigen auch erst hätte angefordert werden müssen, wurde der Transport im Sinne der Tiergesundheit mit reduzierter Geschwindigkeit unter besonderer Absicherung durch die Polizeistreife zum nur noch wenige Kilometer entfernten Zielort durchgeführt.

Nichtsdestotrotz erwartet den Fahrer seitens der Polizei jetzt eine Anzeige wegen der sehr mangelhaften Ladungssicherung. Wegen den tierschutzrechtlichen Verstößen schickten die Polizisten eine Mitteilung an das zuständige Veterinäramt. Das Verwarngeld für den seit Dezember abgelaufenen TÜV des Fahrzeugs spielte unter Anbetracht der Umstände nur noch eine Nebenrolle. (ots/r)

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