Polizei warnt: Nicht auf E-Mail-Angebote eingehen

Mittwoch, 31. August 2011 15:56 geschrieben von  ots

KORBACH. Das Polizeipräsidium warnt: Mit vermeintlich lukrativen Jobangeboten bei Verdienstmöglichkeiten zwischen 2000 und 8000 Euro wird in seit kurzem verbreiteten E-Mails gelockt - wer sich auf dieses Angebot einlässt, macht sich strafbar.

In den besagten E-Mails wird Folgendes angeboten:
- Für eine Finanztransaktion soll man sein Girokonto bei einer beliebigen Bank zur Verfügung stellen
- Von einem ausländischen Anbieter wird kurze Zeit später Geld auf dieses Konto gutgeschrieben
- Das ausländische Geld soll nun abgehoben und abzüglich ihrer Vermittlungsgebühr von 10 bis 20 Prozent über Bargeldfirmen wie beispielsweise "Western Union" an den ausländischen Empfänger weitergeleitet werden

Der Versender der E-Mails tritt als scheinbar seriöser Anbieter auf und heuchelt vor, die Aktion wäre legal - das ist es jedoch nicht.

Wenn man auf ein solches Angebot reagiert, also als sogenannter Finanzagent auftritt, wird man in kriminelle Angelegenheiten verwickelt und macht sich der Geldwäsche strafbar. Außerdem droht bei der Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) ein Verfahren wegen "ungenehmigten gewerbsmäßigen Betreibens eines Finanztransfergeschäftes".

Damit aber nicht genug. Kontoinhaber sind zur Rückzahlung des Geldes verpflichtet, denn das Geld stammt aus illegalen Machenschaften wie zum Beispiel Internetbetrügereien. Der ausländische Verantwortliche - laut Polizeipräsidium stammt dieser zumeist aus Osteuropa - ist nur schwer ausfindig zu machen, denn die Spuren der Geldempfänger werden durch die anonyme Bareinzahlung verwischt.

Letzendlich bleibt man auf den finanziellen Schäden sitzen und muss zudem mit einem Strafverfahren rechnen. Der vermeintlich leichte Verdienst kehrt sich ins Gegenteil.

Es gibt noch eine modernere Variante des "Finanzagenten", die sogenannten "Waren- oder Paketagenten". Hierbei stellt man statt seines Girokontos seine Wohnanschrift zur Verfügung, um Pakete entgegenzunehmen und anschließend weiterzuleiten. Die Pakete stammen meist aus Internetbetrügereien und sollen mit neuer Adresse ins Ausland weitergeleitet werden, um die Spuren der Verantwortlichen zu verwischen. Den "Waren- und Paketagenten" werden für die Weiterleitung der Pakete 20 bis 40 Euro versprochen. Die Agenten müssen mit einer Strafanzeige wegen Betruges, oder zumindest der Beihilfe zum Betrug, rechnen.

Ein Polizeisprecher machte es deutlich: "Lassen Sie sich nicht auf solche Internetangebote ein, sondern behandeln Sie diese E-Mails als Spam und löschen sie sofort! Im Zweifelsfall suchen Sie Rat bei Ihrer zuständigen Polizeidienststelle".

Zuletzt bearbeitet am Mittwoch, 31. August 2011 20:13

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